Die Austern im Wattenmeer

Im Wattenmeer gibt es tonnenweise Pazifische Austern. Bei Ebbe werden die großen Austernbänke trockengelegt und es ist ein fantastisches Erlebnis, hinauszuwaten, die Austern zu sammeln und zu essen.

Im dänischen Teil des Wattenmeers ist Pazifische Auster erstmals 1996 belegt. Seither hat sie sich schnell verbreitet und vielerorts Austernbänke unterschiedlicher Größe und Erreichbarkeit gebildet, die heute ein beliebtes Ausflugsziel vieler Touristen sind. In einigen Fällen können die Touristen diese kulinarischen Perlen selbst finden, man kann sich aber auch einem der Naturführer anvertrauen, die von mehreren Stellen entlang der Küste des Wattenmeers aus Gruppen führen. Jeder darf Pazifische Austern für den Eigenbedarf sammeln.

Die Pazifische Auster - Biologie und Lebensweise

Die Pazifische Auster (Crassostrea gigas) ist, wie es der lateinische Namen schon andeutet, ein Gigant unter den Austern. Ihre Schale kann bis zu 40 cm lang werden. Die Individuen dieser Art können bis zu 30 Jahre alt werden und sind enorm widerstandsfähig, da sie Wassertemperaturen von -5 °C bis +40 °C vertragen. Diese Temperaturtoleranz trägt mit zu der weltweit enormen Verbreitung der Art bei. Sie stammt von der asiatischen Pazifikküste, wurde jedoch auf mehreren anderen Kontinenten ausgesetzt, wo sie heute gut gedeiht. Zu ihrer Ernährung filtert die Pazifische Auster das Meerwasser, dem sie mikroskopisch kleine Planktonalgen entnimmt. Untersuchungen haben ergeben, dass die Pazifische Auster in der Lage ist, 12 Liter Meerwasser pro Stunde zu filtern. Die Weibchen laichen im Spätsommer und können dann jeweils zwischen 20 und 100 Millionen Eier legen. Jedoch laichen die Pazifische Austern im Wattenmeer nicht jedes Jahr, da dies eine Wassertemperatur von über 20 °C über einen längeren, zusammenhängenden Zeitraum voraussetzt.

Aus dem Pazifik ins Wattenmeer

1922 brach bei den europäischen Austern (Ostrea edulis) die Krebspest aus. Die Krankheit führte zu hoher Sterblichkeitsrate und vernichtete den gesamten Bestand europäischer Austern innerhalb von nur wenigen Jahren. Der Austernmangel führte dazu, dass man Mitte des 20. Jahrhunderts anfing, Pazifische Austern aus Japan nach Europa zu importieren, da es sich erwiesen hatte, dass diese resistent gegen den Krankheitserreger ist, der den Bestand europäischer Austern vernichtet hatte. Die ersten Besatzmaßnahmen erfolgten 1964-69 in Frankreich und den Niederlanden. 1986 wurden Pazifische Austern bei der deutschen Wattenmeerinsel Sylt ausgesetzt. Diese Maßnahme führte dazu, dass 1996 Pazifischen Austern auch im dänischen Wattenmeer nachgewiesen werden konnten. Da die Pazifische Auster in der dänischen Natur nicht als heimisch gilt und sich nachteilig auf die heimischen Arten auswirkt, gilt sie offiziell als invasive Art. Somit helfen Menschen der dänischen Natur, wenn sie Austern zum Verzehr sammeln.

Auswirkungen der Pazifische Auster auf das Ökosystem

Die vielen Austernbänke im Wattenmeer sind mit großen Riffen vergleichbar und bilden unzählige Verstecke für einige der kleineren Arten am Meeresboden. Die zahlreicheren Versteckmöglichkeiten führen dazu, dass das Vorkommen von Krabben und Seesternen zunimmt, die wiederum größeren Fraßdruck auf ihre Beutetiere ausüben. So kann die Pazifische Auster indirekt zu einer Verschiebung des Gleichgewichts in der Nahrungskette des Wattenmeers führen. Außerdem siedeln die Pazifischen Austern sich auf den bereits bestehenden Miesmuschelbänken an, wodurch die Nahrungssuche von Vogelarten wie Eiderente, Austernfischer und Silbermöwe, die sich in erster Linie von Miesmuscheln ernähren, erschwert wird.

Warnung

Schalentiere sind eine Delikatesse, die mit Vorsicht zu genießen ist. Es kann riskant sein, Austern und Muscheln aus dem Wattenmeer zu sammeln und zu essen.

  • Informieren Sie sich, bevor Sie im Wattenmeer Austern und Muscheln sammeln - sammeln Sie keine Schalentiere, wenn die Behörden Warnungen ausgegeben haben. Achten Sie ggf. auf den Status kommerzieller Sammelgebiete. Links dazu finden Sie unten in diesem Kasten.
  • In der Nähe von Bachmündungen, Kanalisationsauslässen oder Hafenausfahrten sollten Sie weder Austern noch Muscheln sammeln.
  • Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Naturführers, wenn Sie an einer Austernwanderung teilnehmen.

Algengiftstoffe

Da Austern und Muscheln von Mikroalgen, einschließlich giftigen Algen leben, die sie aus dem Wasser filtern, können sie Algengiftstoffe akkumulieren. Kommen giftige Algen im Wasser vor, können Austern und Muscheln diese Algengiftstoffe in Mengen akkumulieren, die beim Menschen zu Krankheiten führen.

  • Diese Algengiftstoffe treten meist in warmen Sommermonaten auf, wenn wenig Wind weht, können aber das ganze Jahr vorkommen.
  • Die Algengiftstoffe sind temperaturunempfindlich und werden bei Erhitzung nicht entfernt.
  • Sie können zu Durchfall, Erbrechen, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühl beispielsweise in den Fingern, Atembeschwerden, Koma und schlimmstenfalls zum Tod führen.
  • Die Symptome einer Algenvergiftung stellen sich nach wenigen Stunden ein und können 2-3 Tage anhalten.    

Bei Verdacht auf Algenvergiftung sollten Sie umgehend die 112 anrufen.

Pathogene Bakterien und Viren

Austern und Muscheln können pathogene Bakterien und Viren akkumulieren, die unter anderem zu Durchfall, Erbrechen und Magen-Darm-Infektionen führen können.

  • Pathogene Bakterien und Viren treten meist bei einem Kanalisationsüberlauf in Verbindung mit Starkregen auf.
  • Wenn man Viren und Bakterien sicher vermeiden will, sollte man Austern und Muschel eine Minute auf über 100 °C erhitzen.

Bei gravierenden Magenschmerzen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Die Lebensmittelüberwachungsbehörde empfiehlt, in der Nähe von Bachmündungen und Kanalisationsausläufen, Hafenausfahrten und Ortschaften keine Austern zu sammeln. In diesen Gewässern können frische Austern potenziell mit Viren befallen sein, die zu akuter Mageninfektion mit Durchfall und Erbrechen führen. Die Viren können abgetötet werden, wenn die Austern und Muscheln 1 Minute bei 100°C erhitzt werden. Im Wattenmeer gelten die Empfehlungen der Lebensmittelüberwachungsbehörde in erster Linie für das Gebiet um die Stadt Esbjerg. Es ist dokumentiert, dass man in stadtnahen Gebieten mit der biologischen und mechanischen Abwasserreinigung die Anzahl Viren lediglich reduzieren, aber nicht zuverlässig vollständig beseitigen kann. Somit sollten Austernsammler Vorsicht walten lassen.

Wanderungen im Watt

Es ist mit Risiken verbunden, sich im Watt des Wattenmeers zu bewegen. Gezeiten und wechselndes Wetter können innerhalb kürzester Zeit zu gefährlichen Situationen führen. Beherzigen Sie die Empfehlungen zu Wanderungen im Wattenmeer und folgen Sie lieber einem Naturführer, wenn Sie das Gebiet nicht kennen.

Mehr lesen:

Mehr über das Sammeln von Austern und Muscheln und eventuelle Warnhinweise finden Sie auf der Homepage der Lebensmittelaufsichtsbehörde (Fødevarestyrelsen):

Richtlinien der Lebensmittelaufsichtsbehörde

Warnungen der Lebensmittelaufsichtsbehörde

 


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