Schifffahrt und Handel waren für die Menschen am Wattenmeer immer sehr wichtig. Die vielen Naturhäfen und die günstige Lage mit Zugang zu den großen Handelsgebieten im westlichen Europa machten das Wattenmeer in früheren Zeiten zu einem natürlichen Zentrum des skandinavischen Handels. In späteren Jahrhunderten waren die Bewohner um das Wattenmeer Seefahrer, Jäger und Fischer – und das bis in die heutige Zeit, in der der Hafen Esbjerg sich zu einem Zentrum für Offshore-Aktivitäten entwickelt hat.
Handelsplätze der Frühgeschichte
Die Schifffahrt spielte schon früh eine wichtige Rolle im Wattenmeergebiet. Damit einher ging der internationale Austausch von Waren, Kultur und Ideen. Über die Wasserläufe konnten Waren mit dem Schiff aus dem und in das Inland transportiert werden, was gegenüber den beschwerlichen und ineffektiven Formen des Landtransportes bei weitem vorzuziehen war. Dort, wo die Schiffe eine Furt erreichten, entstanden häufig Handelsknotenpunkte. Archäologische Funde, u. a. aus Dankirke bei Vester Vedsted, belegen den frühen Handel mit fremden Völkern. Viele der später in der Gegend entstandenen Städte waren ursprünglich derartige Handelsplätze gewesen. Das älteste Beispiel ist Ribe, das als internationaler Handelsplatz entstanden ist, bevor die Wikinger diesen in 710 dauerhaft etablierten.
Import von Steinen für den Kirchenbau
Die Schifffahrt vereinfachte den Transport von großen und schweren Gütern über lange Strecken. Während der Landtransport entweder zu Fuß oder mit unsicheren, von Tieren gezogenen Fahrzeugen erfolgte, konnten die Schiffe schon damals größere Lasten schneller transportieren. Das wurde für den Kirchenbau in der Gegend wichtig. Ein Großteil der Kirchen im Wattenmeergebiet wurde im 12. und 13. Jahrhundert im romanischen Stil aus Tuffstein gebaut, der mit Schiffen aus dem Rheingebiet hierher transportiert wurde.
Entstehung der Marktorte
Im Mittelalter erteilte der König einer Reihe größerer